Pressespiegel zur geplanten Nazidemo am 9.12.2000

Express 25.10.00

Das darf doch nicht wahr sein! Nazi-Demo am Advents-Samstag
Von PETER BERGER exp Köln - Nicht schon wieder! Der braune Mob will in Köln aufmarschieren. Und das am 9. Dezember, dem zweiten langen Samstag im Advent. Horror-Szenario für alle Kölner, für die Geschäftsleute und die über eine Million Besucher, die zum Weihnachtseinkauf nach Köln kommen werden. Die Nazi-Demo: Angemeldet hat sie der stadtbekannte Rechtsradikale Paul Breuer. Motto des Aufmarschs: "Protest gegen Gewalt und Intoleranz. Meinungsfreiheit auch für sogenannte Neonazis. Schluss mit der antideutschen Hetze und Gewalt." Nach Angaben der Antifa Köln gehört Breuer zur Kameradschaft Köln, zum Kampfbund Deutscher Sozialisten und ist Parteimitglied der NPD. Er hat auch die Nazi-Aufmärsche am 22. Mai und 2. Oktober 1999 angemeldet. Damals im Oktober, am längsten Einkaufssamstag des letzten Jahres, war ganz Köln entsetzt. 3500 Polizisten mussten eine Demo von 500 Rechtsradikalen schützen, die mit Bussen aus ganz Deutschland angekarrt worden waren, grölend vom Ebertplatz übers Rheinufer Richtung Dom zogen. Die Folge: Mega-Staus auf den Ringen und der Inneren Kanalstraße. Selbst am Neumarkt und am Rudolfplatz ging nichts mehr. Müssen wir das wirklich hinnehmen? Polizei und Bezirksregierung prüfen, ob sie den Aufmarsch verbieten können. "Wir werden mit den Veranstaltern Kontakt aufnehmen und über ihr Vorhaben sprechen", so Polizeisprecher Werner Schmidt. "Natürlich wird auch geprüft, ob es Möglichkeiten gibt, die Veranstaltung ganz zu verbieten." Die Antifa hat schon jetzt zu einem Aktionstag gegen den Nazi-Aufmarsch aufgerufen. KSTA 25-10 Protestzug angemeldet Aufmarsch der Neonazis? xl - Köln droht für den 9. Dezember ein erneuter Neonazi-Aufmarsch in der Stadt. Bei der Polizei hat derselbe Veranstalter wie auch jüngst in Dortmund einen Protestzug angemeldet. Polizeipräsident Klaus Steffenhagen sagte, man werde erst nach einem Gespräch mit dem Veranstalter über ein Verbot der Demo entscheiden. "Wenn wir keine juristischen Gründe finden, um diese Demonstration zu verbieten, müssen wir den Konflikt mit Andersdenkenden so gering wie möglich halten und dann mit tiefem Bedauern ein Bild abgeben, das wir nicht abgeben wollen, nämlich, dass die Polizei die Rechtsextremen schützt."

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