Frank Schwerdt

Als eine der wichtigsten Figuren rechtsextremer Bildungsarbeit gilt Frank Schwerdt, Bundesgeschäftsführer der NPD und Landesvorsitzender der NPD Thüringen. Seinen gemeldeten Wohnsitz hat er in der Jenaischen Str. 25, damit er das Amt des Landesvorsitzenden ausüben und zu regionalen Wahlen antreten kann. Deshalb ist er auch Mitglied des Kreisverbandes Jena der NPD

Er ist studierter Vermessungstechniker. Als Schatzmeister der Sammlungsbewegung "Die Nationalen e.V.", die sich 1998 selbst auflöste, zeichnete er verantwortlich für die "Berlin-Brandenburger Zeitung (BBZ)" sowie für Druck und Vertrieb des BBZ-Ablegers "Westdeutsche Volkszeitung", als Vorsitzender des Berlin-Brandenburger Landesverbandes der Deutschen Liga für Volk und Heimat war er maßgeblich beteiligt am Aufbau des "Hoffmann-von-Fallersleben-Bildungswerkes".

Schwerdt ist bereits seit den 60er Jahren in der rechtsextremen Szene aktiv, unterbrochen von der Mitgliedschaft in der CDU, wo er elf Jahre lang den Ortsverband Heiligensee in Berlin leitete. Zuvor war er Mitglied der Berliner NPD, nach seinem Austritt aus der CDU bei den Republikanern (1989-1991), für die er im Landesvorstand saß. Als ihm die Republikaner zu sehr auf Verfassungstreue setzten, wechselte er zur "Deutschen Liga für Volk und Heimat" und baute immer intensivere Kontakte zur Neonazi-Szene auf. 1993 übernahm er den Vorsitz der "Nationalen". Nach der Auflösung des Vereins 1997 wechselte Schwerdt zur NPD und kam sofort im Bundesvorstand als Bundesgeschäftsführer unter. Im April 2001 wurde er Landesvorsitzender der NPD Thüringen. Am 8.9.2001 wurde Schwerdt zum Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl im Herbst 2002 gewählt. Auf dem Landesparteitag hatte er sich weiterhin für die Zusammenarbeit mit den "freien" Kräften ausgesprochen.

Als Geschäftsführer des Verlages "Vortrag-Buch-Reise" (VBR-Verlags GmbH für politische Bildung e.V.) war Schwerdt für den Vertrieb von Nazi-Musik auf CDs zuständig, die auch Aufrufe zur Gewalt enthielten, was ihm eine Gefängnisstrafe von fünf Monaten einbrachte. Hinzu kam eine Haftstrafe von einem Jahr wegen der Herstellung und Verbreitung von NS-Propagandamaterial. Bei dem Berliner Verlag handelte es sich um eine Firmengründung aus dem Umfeld der Neonazi-Organisation "Die Nationalen".

Auch weitere publizistische Aktivitäten steuerte er unter dieser Firmenadresse. So zeichnete er für das neue Szene-Pamphlet "NN-Aktuell" aus dem NPD-Verlag "Deutsche Stimme" gegenüber der deutschen Internet-Registrierungsstelle verantwortlich. Auch für den Internet-Auftritt der NPD wurde Schwerdt von der NPD beauftragt.

Schwerdt geriet im Zusammenhang mit den fortlaufenden Enttarnungen von NPD-Funktionären als V-Leuten ebenfalls in Verdacht. Das lag vor allem an seiner Zusammenarbeit mit Tino Brandt, der als Verantwortlicher für den regionalen Ableger der "BBZ" und Chef des Thüringer Heimatschutzes für den Verfassungsschutz arbeitete. Weitere V-Männer wurden in Gera im örtlichen Ableger der "Nationalen" vermutet, der nach deren Auflösung geschlossen Schwerdt in die NPD folgte und ebenfalls wichtige Positionen in der Thüringer NPD inne hat.

In letzter Zeit hat Schwerdt besonders durch den Eintritt Michael Regeners alias Lunikoff in die NPD Aufmerksamkeit erregt, denn die Anbindung der rechtsextremen Musikszene gilt ihm als wichtigen Baustein im "Kampf um die Köpfe". Folgerichtig gab Lunikoff sein Abschiedskonzert, bevor er seine Haftstrafe wegen Mitgliedschaft in der kriminellen Vereinigung "Landser" antrat, am 02.04.2005 auf dem Landesparteitag der Thüringer NPD in Pößneck bei Jena.

 

Auszug aus einem Fernsehinterview mit der RBB, Anfang 2005:
Frank Schwerdt, NPD-Bundesgeschäftsführer
„Wir bevorzugen eher das sozialistische Modell, dass soziale Modell in diesem Land, allerdings einen Sozialismus, der sich hier auf dieses Land bezieht, auf die Nation. Deswegen sagen wir `Nationaler Sozialismus´.“
KONTRASTE
“Ist das Nationalsozialismus?“
Frank Schwerdt, NPD-Bundesgeschäftsführer
“Man kann das so bezeichnen.“

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