WB-Versand

Der als Unterstützer auftretende "WItwe-Bolte-Versand" (WB-Versand) wird vom bekannten Neonazi und ehemaligen FAP-Landesvorsitzenden von Niedersachsen Thorsten Heise betrieben. Heise, früher in Northeim aktiv, kaufte sich nach Absitzen einer Gefängnisstrafe vor einiger Zeit ein Haus im thüringischen Eichsfeld. Dazu bekam er finanzielle Unterstützung anderer, älterer Nazis. Anfänglich gab er vor, in dem Haus ausschließlich wohnen zu wollen. Jedoch wurden schon kurzer Zeit dort Treffen der weiterhin von ihm geführten Kameradschaft Northeim und der neugegründeten und ebenfalls vom ihm geführten Kameradschaft Eichsfeld abgehalten. Heise gilt als Hauptverantwortlicher dafür, dass der 2004 in Leinefelde/Eichsfeld abgehaltene NPD-Bundesparteitag überhaupt dorthin kam. Auf diesem Parteitag traten er und einige andere, ebenfalls bundesweit bedeutsame Kameradschaftsführer in die NPD ein. Er ist u.a. vorbestraft wegen schwerer Körperverletzung, Landfriedensbruch und Nötigung. 1996 kam eine Geldstrafe in Höhe von 2.700 DM hinzu, da er beim "Rudolf-Heß-Gedenkmarsch" im August 1993 in einer verbotenen Uniform auftrat.
Vor seinem Unzug nach Fretterode betrieb er einen weiteren Versandhandel, einen "Großhandel für Bild- und Tonträger, Geschenkartikel, Militärbekleidung und -schuhe, Campingartikel". Über den WB-Versand verkauft er insbesondere Bands, die dem Blood&Honour-Netzwerk angehören oder nahe stehen. 2003 geriet Heise ins Visier der thüringischen Justiz. Ermittler hatten am Frankfurter Flughafen eine Sendung von rund 5.000 CDs mit volksverhetzendem Inhalt aus Thailand abgefangen. Heise soll der Besteller der Lieferung gewesen sein, so ein Sprecher der Ermittlungsbehörde. Bei einer gleichzeitig verlaufenden Razzia wurden auf dem Grundstück Heises die entsprechenden Bestellunterlagen und darüber hinaus Waffen gefunden. Schon ein Jahr zuvor kam es bei Heise zur Beschlagnahme tausender CDs mit volksverhetzenden Texten, die ebenfalls in Thailand produziert worden waren. Für den WB-Versand produzierte Tonträger mußten aufgrund ihres rassistischen und volksverhetzenden Inhaltes in Deutschland indiziert werden. Thorsten Heise machte auch von sich reden, als bekannt wurde, dass er zu einem der Drahtzieher einer geplanten Aktion gehörte, bei der 250.000 CDs mit Nazimusik und Propaganda bundesweit kostenlos auf Schulhöfen unter Jugendlichen und Kindern verteilt werden sollten.

2005 indizierte Tonträger des WB Versandes:
"Wie stark der Feind auch sei", Michael Müller, WB Records/Versand, Thorsten Heise, Fretterode, BAnz. Nr.60 v. 31.03.2005
"Tribute to Landser", Lunikoff, WB Records/Versand, Thorsten Heise, Fretterode, BAnz. Nr.60 v. 31.03.2005

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