Fence
Out Terror! Für die Selbstverteidigung Israels – Gegen die antizionistische Konferenz in Köln! |
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Materialien
des Bündnisses "Fence Out Terror!" Auf einer Konferenz, die den Bau eines Zaunes zum Titel hat, werden vielerlei Banalitäten ausgeplaudert: Dass es sich bei einem Zaun beispielsweise um einen „Trennungszaun“ handelt. Als läge es nicht in der Natur eines Zaunes, eines vom anderen zu trennen. Die Konferenz behandelt nun nicht den Bau irgendeines Zaunes - schließlich findet dort nicht die internationale Konferenz der Schrebergärtner und Laubenpieper statt -, sondern sie handelt von einem gar schrecklichen Zaun, der ausser wegen allerlei anderer Bösartigkeiten, doch so besonders ins Spießbürgerbewusstsein dringt, weil ihm der unverdiente Titel Die Mauer gegeben wurde. Warum das Wort Mauer im Deutschen eine so besondere Bedeutung hat, brauche ich wohl nicht weiter zu erklären, und ich werde dieses Wort auch nicht weiter verwenden, sondern schlicht und zutreffend vom Zaun sprechen und Die Mauer nur in Erinnerung an kaum bessere, aber weniger aufrührende Zeiten halten. Dass es sich bei diesem Zaun, zwar um einen durchaus besonderen handelt, gerade diese Besonderheit aber eine Banalität darstellt, die oft in Vergessenheit gebracht wird, darüber will ich im Folgenden sprechen. Gebaut wird dieser Zaun vom Staat Israel, um seine Bürger vor kaltblütigen Judenmördern zu schützen. Den Verlauf bestimmt Israel nahezu eigenmächtig, da sich auf der anderen Seite kein ernsthafter Verhandlungs- beziehungsweise Kooperationspartner für den Zweck dieser bescheidenen Maßnahme findet. Dass es sich um einen vorläufigen Grenzzaun handelt, ist ebenso offensichtlich wie banal. Jeder Staat steckt im Laufe seines Gründungsprozesses das Territorium ab, innerhalb dessen er sich als Souverän setzt. Der Staat Israel wurde vor über 56 Jahren gegründet, doch ist dieser Gründungsprozess bis heute nicht abgeschlossen, da die Grenzen des israelischen Staatsgebiets nicht eindeutig bestimmt und anerkannt sind. Der Zaun dient dazu, die Grenzziehung gegen die palästinensischen Banden in der Westbank voranzubringen. Trotzdem scheinen diese Banalitäten einen Hass herauf zu beschwören, der mehr über die Hassenden aussagt, als über ihr Objekt. Von den zahlreichen Dingen, die an diesem Zaun gehasst und damit einhergehend hasserfüllt erzählt werden, fällt die der angeblich endgültigen Grenzziehung besonders auf. Selbst Laubenpieper wissen, dass es bei Zäunen auch immer irgendwie um Herrschaft geht. Wem ein irgendwie zur Erklärung seiner trüben Weltsicht allerdings ausreicht, der ist auf der Konferenz besser aufgehoben, allen anderen ist ein kurzer Blick in die Geschichte zu empfehlen: Bürgerliche Staaten
in Europa beriefen sich bei ihrer Entstehung auf eine meist lange Tradition
der Herrschaft, die man bestimmte durch die Besonderheit der Landschaft,
der Sprache oder den besonderen Hautausschlag, Verzeihung: Menschenschlag,
der sich auf dem Herrschaftsgebiet befand. Staatsvolk und Staatsgebiet
waren also mehr oder weniger bestimmt durch die vorhergehende feudale
Herrschaft und mussten nur in der Verfassung festgeschrieben werden. Die
Verbrechen der ursprünglichen Akkumulation hatten die absolutistischen
Regime weitgehend verübt; die auf den weißen Westen der neuen
Herrschaft sich befindenen roten Sprenkler konnten leicht mit der notwendigen
Gewalt des Umsturzes des jeweiligen ancien regimes erklärt werden.
Auf Grund dieser Vorarbeit des Feudalismus fiel es der bürgerlichen
Staatlichkeit leicht, die Gewalt, auf der sie beruht, hinter der rechtlichen
Legitimation einer Staatsverfassung zu verstecken. In Krisenzeiten allerdings
tritt hinter diesem Schein die notwendige Gewalt als direkte Staatsgewalt
wieder hervor. Das fundamentale Problem der Staatstheoretiker, dass bürgerliche
Staatlichkeit sich mit Gewalt setzen muss, diese aber nicht durch Recht
legitimieren kann, da das Recht erst durch die Gewalt in Kraft gesetzt
wird, stellte sich in der praktischen Umsetzung also nicht. Als einzigen Anhaltspunkt
für den Staat, den Herzl aus dem Nichts erschaffen wollte, hatte
er die Notlage der Juden in Europa, Asien und der Neuen Welt. Er konnte
sich weder auf die üblichen irrationalen Legitimationen von Blut
und Boden, Geschichte und Kultur, nicht auf Traditionen von Herrschaft
und Volk berufen. Noch konnte er die Einheit des künftigen Staatsvolkes
aus der Synthesis einer Ökonomie gewinnen. Dies musste Herzl sich
eingestehen, und er versuchte zunächst gar nicht, ein legitimierendes
Band aus Sprache, Boden oder Kultur zu knüpfen, sondern entwarf auf
dem Reissbrett die ‚Society of Jews‘ als vorweggenommenen
staatlichen Souverän, als Synthese von Recht und Gewalt. Die Akzeptanz
dieses Souveräns und die Unterwerfung unter ihn sollte sich bewusst
in der Beteiligung am zionistischen Projekt äußern. Sowie jede Staatsgründung nur mit Gewalt möglich ist, so ist auch Gewalt notwendig bei der Umsetzung von Herzls Staatsentwurf. Ebenso spielten bei der Konkretion von Herzls abstrakt geplantem Staat, Fragen nach Amtssprache und Staatskultur eine wichtige Rolle, die aber erst ausgefochten werden mussten und nicht quasi-ontologisch vorgegeben waren. Das moderne Hebräisch musste neu entwickelt werden, nationale Mythen mussten nach Jahrtausenden in Massada oder anderswo ausgegraben werden. Solch lächerlicher Klimbim kann allerdings nicht darüber hinweg täuschen, dass der Staat nicht aus dem Erdboden gewachsen ist. Kein Staat kann offenbar zu seiner Rechtfertigung ohne kulturelle und historische Mythen, ohne das notwendig falsche Bewusstsein auskommen. Da der Staat Israel von vielen Seiten bedroht wird und er nur mit militärischer Gewalt erhalten werden kann, fällt es Israel schwer, den bürgerlichen Schein zu erzeugen, er wäre nicht auf Gewalt, sondern auf Recht gegründet. Dieser Zustand der permanenten Verteidigung während des Gründungsprozesses drängt dazu, abgeschlossen zu werden, kann aber angesichts des Antisemitismus vorläufig nicht beendet werden. Die schwere Bewaffnung Israels ist der Versuch, die Anerkennung endlich zu erzwingen und den Zustand der permanenten Verteidigung zum Abschluss zu bringen. Doch selbst die Atombombe war offensichtlich als Abschreckung nicht tauglich genug, um den Frieden zu erzwingen, da die Feinde Israels - wirkliche oder potentielle Selbstmörder - kaum am eigenen Selbsterhalt interessiert sind und daher durch Abschreckung allein nicht in Schach gehalten werden können. Postzionisten wie Zuckermann wollen die nur deklaratorische Beendigung dieses Zustandes, um wie normale Bürger in einem normalen Staat in Frieden mit ihren Nachbarn zu leben. Sie können diese Normalisierung allerdings nur auf Kosten des völligen Realitätsverlusts zum Programm machen, nämlich nur durch Bestreiten der vernichtungswütigen Bedrohung Israels. Die real abstrakte
Bestimmung, wer israelischer Staatsbürger ist und werden kann, vernachlässigt
Sprache und Herkunft und dementiert daher die Mär von ethnisch-kulturellen
Gemeinschaften und kratzt am falschen Schein der zur zweiten Natur geronnenen
Gesellschaft. Antizionisten hassen an Israel die Erinnerung an ihre eigenen
Lügen, die sie zur Legitimation der Herrschaft benötigen, um
sich in einer wahnhaften Welt nicht verrückt machen zu lassen. Die
offensichtliche Setzung und bewusste Gründung Israels dementiert
die Mythen von angeblich naturwüchsigen Staaten. Die selbstbewusste Reaktion der Zionisten auf den Antisemitismus und die Gründung eines wehrhaften Staates verweist gerade in all seiner Beschränktheit und Bedrohtheit darauf, dass Menschen die Möglichkeit haben, ihre Geschicke selbst in die Hand zu nehmen und Geschichte zu machen. Der antisemitische Hass darauf ist auch der Hass auf Befreiung, auf die wirklich geschichtliche Tat, mit der sich die Menschheit bewusst von den Zwängen der zweiten Natur befreit. Vielen Dank für
Ihre Aufmerksamkeit. |
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